Freitag, 3. Mai 2013

Dunkle Seite von Red Bull


Ich tat es schon einmal und mach es wieder.

Ich moralisiere.

Iiiiih! Werden einige denken, Moralisten sind so was von … anno dazumal.

Das Blöde an Moral ist, dass man nicht irgendwo nachschlagen kann und dann den Paragraphen zitieren kann, und das war es dann auch schon. Causa finita.

Das Schöne an Moral ist, dass man nicht irgendwo nachschlagen kann und dann den Paragraphen zitieren kann, und das war es dann auch schon. Von wegen Causa finita.

Nix da, man muss nachdenken, man muss nachdenken, wie man darüber richtig nachdenkt und wie kommt man zu einem Ergebnis, und wenn ja mit welcher Methode.

Der langen Rede … also was steht an?


Ausschlaggebend war eine Dokumentation der ARD über den Getränkekonzern Red Bull, hinterfragt wurde, ob Red Bull zu weit geht, mit seinen Sponsoring von Extrem-Sportarten.

Eines vorweg, ich sah die Doku nicht. Darf ich dann darüber schreiben? Klar, ist ja mein Blog. Außerdem soll es ja Personen geben, die sich darüber auch Gedanken gemacht haben, meine Wenigkeit beispielsweise in meinem Post Ethik, Sport und Geld. (siehe).


Irritiert hat mich bei Red Bull immer,  dass man einen Sportler wie Felix Baumgartner sponsert, obgleich der eigentlich illegale Aktionen unternahm.  Darf man das?

Als im Jahr 2007 bei dem berüchtigten illegalen Gumball-Rennen ein Pensionisten-Ehepaar getötet wurde, suchte ich in Wikipedia nach Informationen über dieses Gumball-Rennen und stieß auf die Sponsoren (Adidas, Alpine, Diesel, eBay, MTV, T-Mobile,Foot Locker und Intel) (Wikipedia). Unter anderem auch Red Bull, ich fragte naiv bei Red Bull nach und verwies auf Wikipedia, man antwortete mir höflich und erklärte, dass dies nicht stimme, am nächsten Tag war der Eintrag gelöscht.

Nun, ich will es mal so glauben.

Der Beweggrund, weshalb ich mich heute wieder diesem Thema widme, ist eigentlich Sekundärliteratur sprich ein Artikel vom 30. April 2013 im Standard der auf die ARD-Dokumentation bezug nahm, mit dem Titel „Wo blieb die dunkle Seite von Red Bull?“

Der Autor Philip Bauer meint unter anderem:

 „Die Dokumentation will uns suggerieren, dass dies moralisch verwerflich sei. Aber warum eigentlich? Wir sprechen von mündigen Sportlern, denen Red Bull die Möglichkeit liefert, ihren Traum zu leben. “

Ich, Lambert Oitzinger, will gar nichts suggerieren (unterschwellig andeuten, heimlich beibringen), ich behaupte knallhart:

Ja, es ist unmoralisch, Menschen zu Handlungen zu verführen, die unter anderem ihr Leben gefährden kann.

Punkt um. Aus.

Das Gegenargument, dass es ja auch andere Bereiche (Ski-Zirkus, Motorsport etc.) gibt, wo dies geschieht, lass ich insofern nicht gelten, da ich natürlich auch jene Bereiche kritisiere. Die italienische Mafia ist nicht plötzlich rein gewaschen, nur weil es auch eine chinesische Mafia gibt.


Ein weiteres Gegenargument, das auf die Reife des Menschen abzielt und weiter ausführt, dass jeder wissen sollte, was er tut, dem kann ich auch nur bedingt zustimmen.



Fiktives Beispiel gefällig? Bitte gerne:

Ich böte (ich glaube, das ist der Konjunktiv von bieten), also ich böte einen jungen Mann (18 Jahre) an, ihm 1.000 Euro zu geben, wenn er von einer zehn Meter hohen Brücke in eine Fluss springt. Es ist seine freie Entscheidung. Moralisch doch in Ordnung, oder? Ich wiederhole es ist ja seine freie Entscheidung.

Freie Entscheidung! Es stehen hinter ihm gerade seine Kumpels mit ein paar hübschen Mädchen, denen er vielleicht imponieren möchte. Noch immer freie Entscheidung?

Er könnte das Geld gut gebrauchen, weil er auf ein Motorrad hinspart. Freie Entscheidung?

In meinem fiktiven Beispiel springt der Mann, schlägt auf einen Felsen auf und ertrinkt. Ich habe nie behauptet, dass ich in diesem Blog für gute Stimmung sorge. Ich überreiche dessen Mutter die 1000 Euro, da er ja seine Vertragsleistung erfüllt hatte und verweise auf den freien Willen und seine Mündigkeit.


Noch ein paar Meter weitergedacht, müsste man dann nicht auch Drogendealer entkriminalisieren? Zumindest, wenn sie ihre Drogen mindestens 18jährigen Mündigen anböten?



Ich befinde mich glücklicherweise nicht in der Lage Politiker zu sein, somit muss ich nicht herumlaufen und jedermann erklären, dass der Wähler, die Wählerin, also das Wahlvolk reif genug sei, die richtigen Entscheidungen zu treffen – ein Kriechen vor dem Wähler, das ist peinlich.

Klar gibt es solche und mit Verlaub, ich zähle mich auch dazu, aber seien wir mal ehrlich und lassen uns unseren Bekanntenkreis vor unserem geistigen Auge zirkulieren: Würden wir wirklich jedermann/jederfrau in unserem weitschichtigen Bekanntenkreis als „reif“ bezeichnen?

Aber ich weiche wieder einmal vom Thema ab … anbei mein blutrot-gestrichelte Antwort an den Standardartikel:




Donnerstag, 2. Mai 2013

In dubio pro Pestizide ...

Aktuell haben wir in Österreich eine Finanzministerin, deren offensichtlich einziges Hobby es ist, Steuerhinterzieher und / oder Personen aus zwielichtigen Milieus, die ihre - mit fragwürdigen Mitteln erworbenen Gelder - möglichst anonym in Österreich verwahren wollen, zu beschützen.

Der Begriff "Schutzheilige" der Steuerhinterzieher schwirrt durch die Medien - nicht zu unrecht, wie ich meine.

Aber vielleicht sind es nicht "nur" Steuerhinterzieher, sondern auch Verbrecher (Menschen-, Drogen-, Waffenhändler; Schutzgelderpresser, etc.)?


Egal, diese Partei schimpft sich immer noch christlich, aber soweit muss man nicht denken, dies könnte ja den Bankstandort Österreich gefährden - da kann man auf von Verbrechern keine Rücksicht nehmen, wir schließen sie aber in unser Abendgebet ein. Täusche ich mich oder sind es justament jene Parteien, die am häufigsten die "christlichen Werte" hervorheben, diese am wenigsten befolgen. Je ostentativer religiös, um so mehr scheinheiliger.

Härte, ja, volle Härte zeigte sie uns noch vor gar nicht allzu langer Zeit, mit den Worten:

"Recht muss Recht bleiben!"

Nun, die damit gemeinten waren zwar keine Drogenbosse oder Mafia-Paten, sondern zwei kleine Mädchen, aber wen kümmerts, solange man Härte gegen Ausländer zeigt und seien es auch nur Kinder, mit solcher Härte lässt es sich bequem im österreichischen braunen Sumpf fischen und man kann den Rechten vielleicht doch die eine oder andere Stimme abluchsen. 

Und jetzt läuft die Frau Minister Fekter durch die Gegend erklärt nach wie vor, wie sehr sie sich für das Bankgeheimnis der kleinen Sparer einsetzt, nur, glaubt ihr keiner mehr. Man weiß, es sind nicht die Interessen der kleinen Sparer, die sie verteidigt, sondern die der Banken.


Und dann, ja dann haben wir noch einen "Umwelt"-Minister Berlakovich, der im Zweifel für Pestizide stimmt, deren Wirkung höchstwahrscheinlich den Tod von vielen Bienenvölkern verursacht.

Höchstwahrscheinlich! "Höchstwahrscheinlich" ist dem Herrn Minister zu wenig, er will noch mehr Studien. Erinnert frappant an die Tabakindustrie, die konnten gar nicht genug Studien haben, und die Manager sind sich heute noch nicht sicher, ob Rauchen wirklich Krebs erregen könnte, privat schon höchstwahrscheinlich, öffentlich noch immer nicht, sonst wäre man ja soetwas wie ein Drogendealer, der Abertausende Menschenleben auf den Gewissen hätte, mit solch einer Schuld am Rücken, lässt es sich schwer leben ... aber ich schweife ab ...

Nein, nichts genaues weiß man nicht, aber als gelernter Österreicher denkt man  automatisch an den Herrn Strasser, der ganz selbstbewusst, ein paar 100.000 Euro pro Leistung verlangte. Leistung also im Sinne von "Handerlheben" für dieses oder jenes Gesetz, egal welches, hauptsache die 100.000 flossen.


Nun der Methoden gibt es viele um an "Spendengelder" heranzukommen. Da kann es schon mal vorkommen, dass in einer Parteizeitung, die nicht einmal die Partei-Mitglieder selbst lesen, Inserate vorkommen, die rein marketingtechnisch Schwachsinn sind, aber es geht ja bei einer Werbeannonce nicht immer um Werbung, sondern um ... nennen wir es um Unterstützung in der stillen Hoffnung, dass man dafür auch einmal einen Gefallen  tut ...


Eines kann man den beiden Politikern nicht vorwerfen, Populismus. Aber auch unpopulistische Entscheidungen können manchmal falsch sein, und dann sind sie doppelt falsch.


Ich frage mich, welchen Eindruck diese Welt von uns Österreichern hat, die wir mit solchen Politikern bestraft wurden.