Samstag, 7. Dezember 2013

Wenn Menschenleben Brauchtum nachgereiht wird

"Das war kein Krampus, sondern ein Sadist"

Kommentar zu oa. Beitrag

Ich kann mich noch gut an einen alten ORF-Beitrag aus den 1970ern erinnern, in dem man dieses „Brauchtum“ vorstellte. Krampusse wurden in die Stube gelassen, die Kinder hatten Todesangst und weinten zum Gaudium der Erwachsenen.

Keine Kritik aus der Bevölkerung war zu vernehmen – weil, ja weil es ja „immer schon a so woa.“ Hätte man einen Hund derart in Panik versetzt, wäre wohl ein lauter Aufschrei in allen Medien zu vernehmen gewesen.

Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, als der von mir sehr geschätzte Verhaltensforscher Otto König in Matrei i. O. anlässlich einer solchen Veranstaltung verletzt wurde und man das lachend und stolz weiter erzählte - als ob man auf eine Körperverletzung an einem alten Mann stolz sein könnte. 


Wenn die Gesundheit oder gar Menschenleben einem Brauchtum nachgereiht werden, dann sagt das einiges über die Akteure aus und wenn selbst nach diesem Vorfall das Brauchtum noch immer wichtiger ist, als das Überleben eines Menschen und man lautstark versucht es zu verteidigen, anstatt einfach einmal aus Pietät das Maul zu halten, dann frage ich mich ernsthaft, ob diese Menschen noch geistig zurechnungsfähig sind.

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