Montag, 23. Juli 2012

"Der Verrat der Anleger schadet dem Finanzplatz"


Mir wurde beim Lesen dieses Artikels übel:

Standard -
Der Verrat der Anleger schadet dem Finanzplatz
Interview Clemens Triltsch, 23. Juli 2012

Eine derartige Anhäufung von Unmoral, Verlogenheit und eine Unzahl von Euphemismen ist schwer zu ertragen.

Schon allein die Überschrift ist zum Vomieren bestens geeignet.

„Verrat der Anleger“
Die vermeintlichen Anleger sind Steuerhinterzieher, ergo Diebe, ergo Verbrecher. Und nicht die wurden verraten, sondern diese Verbrecher verraten und verkaufen das österreichische Volk.

Steuerschonend“ bedeutet, wie bestehle ich das österreichische Volk am besten. Man lebt hier, genießt die Vorzüge und betrügt sein eigenes Volk.

Wäre es nicht angebracht, dass man diese Verbrecher als unerwünschte Personen erklärt - mit lebenslangem Einreiseverbot? Sie genießen sämtliche Vorteile Österreichs, wollen allerdings nicht ihrer Steuerpflicht nachkommen, jener Pflicht, die man mit hoher Selbstverständlichkeit von einer Supermarktverkäuferin abverlangt.

Zwei Antworten des Steuerberaters aus dem Interview extrahiert:
„[…] Die Schweiz ist das schon lange nicht mehr, ich empfehle sie seit mehreren Jahren nicht mehr für Schwarzgeldkonten.“

„Nein, kleinen Sparern bleibt meistens nichts übrig, als alles legal zu versteuern […]“




Aber man muss fair sein, auch Österreich suhlt sich in Bankgeheimnissen und findet nichts dabei, dass bei uns Geld reingewaschen oder schwarz gebunkert wird. Beispiel das sogenannte Goldfingerkonto bei der Raika Jungholz. Als ein Beitrag Landesstudio ORF Tirol darüber berichtete, schwellte die Tiroler Brust vor Stolz, doch fiel kein einziges kritisches Wort, ob ein derartiges Handeln wohl ethisch korrekt sei.

"Pekunia non olet" - ist das Motto unserer Politik und man muss schon arg lächeln, wenn sich UNSERE Politiker sich für UNSER Bankgeheimnis stark machen und dies entsprechend publikumswirksam zelebrieren: Wir, unsere Partei, setzt sich für das Bankgeheimnis ein!

Wozu bitte?

Auf meine Sparbüchlein darf der Herr Finanzer gerne nachschauen,  ich habe nichts zu verbergen und brauche auch kein Bankgeheimnis.

Für den kleinen Drogendealer schwarzer Hautfarbe auf der Straße fordern die Rechte härteste Strafen, doch sie haben nichts dagegen Drogenbaronen Geheimkonti anzubieten, bspw. das Goldfinger-Konto der RAIKA Jungholz. 

Solange diese Scheinmoral herrscht, werden uns weder die Schweizer ernst nehmen und die Verlogenheit stinkt ohnehin bis zum Himmel.

http://www.stern.de/wirtschaft/geld/steuerparadies-ein-herz-fuer-millionaere-538996.html


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