Gebt’s doch bitte den
ausländischen Sportlern die österreichische Staatsbürgerschaft, damit wir dann
sagen können, dass wir, also wir Österreicher, gewonnen haben!
Denn wenn, wir nicht gewinnen
tun, dann tut das es meinem eh schon mickrigen österreichischen Ego unheimlich
weh.
Nein, jetzt mal im Ernst:
Leiden unsere Politiker an Minderwertigkeitskomplexen?
Es ist schon mehr als seltsam, ja eine
österreichische Skurrilität, dass das Sportministerium ausgerechnet mit dem Verteidigungsministerium
verschmolzen ist. Wenn man schon meint, für den Sport ein eigenes Ressort zu
gründen, dann würde es doch besser zum Gesundheitsministerium passen, oder?
Was muss denn verteidigt werden?
Unsere Ehre, unser Stolz? Fürchten wir uns vor einem künftigen Ösi-Tanz der deutschen
Nationalmannschaft? Was habe ich als österreichischer Staatsbürger denn mehr,
wenn ein Österreicher im Schirennen gewinnt? Ich, der nur vorsichtig kleine
Bögen mit den Skiern bewerkstelligen kann, soll dann jubeln: Wir haben gewonnen!
Lächerlich, oder? Im Übrigen bin ich kein Jubler. Ich bilde mir gar ein, dass
die Jubler und Spötter oftmals eine Person sind. Aber das ist
eine andere Geschichte ...
Ich persönlich glaube ja (so etwas
darf man allerdings nicht laut sagen, maximal flüstern), dass Österreich ein
wenig „sportvertrottelt“ ist. Bevor man mich jetzt steinigt, möchte ich noch
klar stellen, dass ich damit nicht die privaten Hobby-Sportler meine, die ihrer
Gesundheit wegen und / oder ihrer Liebe zur Natur sich sportlich betätigten, nein
ich meine jene großen fragwürdigen Institutionen mitsamt Funktionären, die
Medien, aber auch die Politik, die dem Sport ein Übermaß an Bedeutung schenken.
Wie im konkreten und aktuellen
Fall, der unheimlich raschen Verleihung der Staatsbürgerschaft. Während zehnjährige
Kinder, die in Österreich aufgewachsen sind und noch kein anderes Land gesehen
haben, auf ihre Staatsbürgerschaft geduldig warten müssen, genießt so ein
Sport-Ass ein gewaltiges Privileg.
Ich kann es ja nachvollziehen, dass
man einem renommierten Wissenschafter die Staatsbürgerschaft verleiht, aber
wozu einem ausländischen Sportler?
Das stinkt gewaltig nach infantilem
Größenwahn der Mächtigen. Ja, ich meine es so, wie ich es schreibe. Wer glaubt,
dass die Mächtigen in unserer Gesellschaft
automatisch Intellektuelle, Hochbegabte oder Intelligenzbolzen sind,
irrt gewaltig. Mitunter können es sehr charakterlose Personen sein, denen es
mit Ellbogentechnik und Freunderlwirtschaft gelungen ist, nach oben zu kommen.
Aber ich schweife wieder einmal ab … dazu gäbe es noch einiges zu sagen.
Um es kurz zu machen, die
„Großkopferten“ sind von allzu menschlichen Schwächen auch nicht gefeit, wollen
auch geliebt werden, sind eifersüchtig, wenn der Parteikollege schon das neuere
I-Phone hat.
Und da wäre es halt schön, wenn man
als Repräsentant, auch gewinnende Sportler hat, mit denen man sich bei Erfolg
gemeinsam ablichten lässt.
Kindisch, peinlich und bezeichnend.
Und dass wir die Namen unserer
neuen Staatsbürger, wegen dem Datenschutz nicht erfahren dürfen, während
hingegen die rechtsextreme Gruppierung um die Alpen-Donau-Info frei Haus die
Adressen der Anzeiger von der NS-Meldestelle geliefert bekommt, macht das ganze
schon etwas typisch österreichisch kafkaesk.
Lambert Oitzinger,
Dienstag, den 19. August 2014
Lambert Oitzinger,
Dienstag, den 19. August 2014
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